Choreograph und Mitglied der Deutschen Selbstverwaltung Fünfkirchen, Helmut Heil mit Ferenc-Faluhelyi-Preis ausgezeichnet

Für seine vielseitige gemeinnützige und gemeinschaftsbildende Tätigkeit, erfolgreiche Arbeit in der Organisierung der ungarndeutschen Gemeinschaft, sowie für seine jahrzehntelangen Verdienste und unermüdliche Arbeit in den Bereichen Kulturpflege und Bereicherung der Volkstanzkultur, wurde der Choreograph und Leiter der Fünfkirchen-Leőwey Tanzgruppe und Mitglied der Deutschen Selbstverwaltung Fünfkirchen, sowie Abgeordneter der Vollversammlung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, Helmut Heil, von der Selbstverwaltung der Stadt Fünfkirchen mit dem Ferenc-Faluhelyi-Preis ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 18. Dezember, am Tag der Nationalitäten im Rahmen einer Feierlichkeit im Fünfkirchner Valeria-Koch-Bildungszentrum statt.

Der Veranstaltung wohnten Ibolya Hock-Englender, Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, János Gugán, Vorsitzender der Landesselbstverwaltung der Kroatischen Nationalität in Ungarn, sowie Attila Péterffy, Bürgermeister der Stadt Fünfkirchen bei, des Weiteren waren auch Vertreter der Selbstverwaltungen, Bildungseinrichtungen und Zivilorganisationen der in der Stadt lebenden Nationalitäten, sowie Abgeordnete des Fünfkirchner Stadtrats anwesend.

Fünfkirchen sei eine offene Stadt, die hier lebenden Nationalitäten prägten Stadtbild, Politik und die äußerst reiche Geschichte der Stadt – betonte in ihren Grußworten Vizebürgermeisterin Szilvia Bognár: „Wenn talentierte, wohlwollende Menschen unabhängig von Herkunft oder Religion ihre Wege zueinander finden, kann daraus eine Jahrhunderte überdauernde Verbindung entstehen – auch wenn das eigentliche Ziel etwas bescheidener ist. Man kann nie wissen, aus welchen Ereignissen die ganz großen Momente entstehen.“

Die Teilnahme an der Veranstaltung war der erste öffentliche Auftritt des frisch ernannten, für die Nationalitäten zuständigen Beirates der Stadt Fünfkirchen, István Auth. Der Politiker hob hervor, dass die Nationalitäten eine bedeutende kulturtragende Rolle hätten, und sie dadurch zum Fortschritt und zur Vielfältigkeit der Gemeinschaften und der Stadt beitrügen, und dass ihre Werte auch die Mehrheitsgesellschaft bereicherten.

Der Ferenc-Faluhelyi-Preis wurde von Bürgermeister Attila Péterffy und dem stellvertretenden Notar, Dr. Sándor Modrovits überreicht. Der Preisträger, Helmut Heil verbrachte seine Kindheit in Bischofmarok und Fünfkirchen. Sein Abitur hat er am Klara-Leőwey Gymnasium abgelegt, wo er in seinem letzten Schuljahr, 1973 das Leőwey Tanzensemble gründete, das er bis heute leitet. Die fast seit einem halben Jahrhundert bestehende Tanzgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die ungarndeutschen Bräuche zu pflegen, das ungarndeutsche Volkstanzgut, die Gesang- und Musikkultur, Traditionen und Volkstracht zu sammeln, zu dokumentieren und auf die Bühne zu stellen. Helmut Heil beschäftigt sich neben der Leitung der Tanzgruppe auch mit Nachwuchsförderung und Tanzunterricht, sowie mit der Fortbildung von ungarndeutschen Volkstanzpädagogen. Er war Mitgestalter von zahlreichen Volkslieder- und Volksmusiksammlungen, die in Form von CD-s herausgegeben wurden, des Weiteren beteiligte er sich auch an der Veröffentlichung eines ungarndeutschen Trachtenbuches.

Seit den Anfängen ist er aktives Mitglied der Deutschen Selbstverwaltung Fünfkirchen, und seit mehreren Wahlperioden ist er als Abgeordneter der Vollversammlung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen tätig. Der Preisträger war über mehr als 10 Jahre lang Solotänzer und Mitglied des Baranya Tanzensembles, der Tanzgruppe der kroatischen Minderheit. Er wirkte an zahlreichen Projekten mit, die die Zusammenarbeit der in Fünfkirchen lebenden Minderheiten fördern.

Im Rahmen des Tages der Nationalitäten wurde ein buntes Kulturprogramm dargeboten. Mitgestalter waren die Tanzgruppe Fünfkirchen-Leőwey (musikalische Begleitung: András Kramm – Akkordeon, Rudolf Rácz – Posaune, Attila Füller – Trompete, Gyula Sáska – Klarinette); das Traditionspflegende Ensemble Gandhi; Amira Priol, Zugehörige der ukrainischen Nationalität, Klavierschülerin von PécsiZenede; die Volkstanzgruppe der 8. Klassen des Valeria-Koch-Bildungszentrums; die Schüler des kroatischen Schulzentrums Miroslav Krleža; Terézia Jázsján, Vorsitzende der Armenischen Selbstverwaltung Fünfkirchen mit zwei armenischen Volksliedern – Begleitung auf Klavier: Borisz Jaksov; die Volkstanzgruppe der Selbstverwaltung der Roma in Fünfkirchen und das Musikensemble Csácsé Rom, Ferenc Gyöngyösi, Schüler der ruthenischen Sonntagsmusikschule, sowie der Mädchenchor des Valeria-Koch-Bildungszentrums.

 

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